Fröhliche Kinder brauchen auch...

...gewisse Regeln...

Die Kinder mögen wilde Kerle sein, trotzdem müssen sie gewisse Regeln einhalten, die im Bilderbuch STOP ausführlich erläutert werden. Dieses Regelbuch ist im Kinderladen einsehbar. Die wichtigste Regel ist die STOP-Regel. Wenn jemand Stop! sagt, dann ist das ernst gemeint und die anderen Kinder müssen sofort aufhören zu drücken, zu schlagen, zu schreien oder zu tun, was sie gerade tun und wodurch sich ein anderes Kind bedrängt fühlt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bewegung und frische Luft

Die wilden Kerle brauchen ausreichend Bewegung und frische Luft. Deswegen werden ihnen so oft wie möglich Ausflüge angeboten. Mit den Bezugspersonen gehen sie dann in den Zoo, zum Abenteuerspielplatz in den Park, in die Bücherei, ins Theater, zur Feuerwehr, zur Polizeiwache oder zur Bäckerei.

...Sport und Musik

 Einmal in der Woche kommt ein Musikpädagoge, welcher mit den Kindern singt und musiziert. In den täglichen Sitzkreisen gehört das singen dazu. Im Tagesablauf stehen den Kindern Instrumente zur Verfügung, mit denen sie alleine oder unter Anleitung spielen können.

Einmal in der Woche gehen die wilden Kerle in die Turnhalle. Dort können sie ihren Bewegungsdrang ausleben, gleichzeitig werden sie durch angeleitete Übungen in ihrer Grobmotorik gefördert.

Wenn die Rahmenbedingungen es ermöglichen, gehen die wilden Kerle jeden Donnerstag ins Schwimmbad.             



 

 

 Sprachförderung

Die kindliche Identitätsentwicklung ist eng mit dem Erwerb der Sprache verbunden. Die Muttersprache ist für jedes Kind ein zentrales Element der Bindung sowie der sozialen und der kulturellen Entwicklung. Mehrsprachigkeit ist eine Bereicherung für die gesamte Gruppe. Im Hinblick auf den späteren Schulbesuch werden alle Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt.

Wir achten auf eine sprachanregende und sprachfreundliche Atmosphäre und stellen Sprechanlässe bei allen Aktivitäten in den Vordergrund. (z.B. durch Vorlesen von Geschichten, Singen von Liedern, Erlernen von Gedichten, Lösen von Rätseln, Sprechen im Sitzkreis, Rollenspiele usw.).

...Kindliche Sexualität

Die kindliche Sexualität wird als Thema der Kinder aufgegriffen, besprochen und von den Bezugspersonen begleitet. Die Bedeutung einer positiv erlebten kindlichen Sexualität für die Herausbildung selbstbewusster Persönlichkeiten ist unumstritten. Natürlicher Umgang mit kindlicher Sexualität bedeutet einen angstfreien Umgang mit dem eigenen Körper, Gefühle bei sich und anderen wahrnehmen, Schamgefühle anderer Menschen respektieren, eigene Grenzen und die der anderen achten und Selbstbewusstsein in Bezug auf den eigenen Körper erlangen.

Geschlechtsspezifischer Umgang mit Jungen und Mädchen

In unserer Arbeit ist es den Bezugspersonen besonders wichtig, die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse von Jungen und Mädchen zu berücksichtigen. Unter dem Gesichtspunkt der geschlechtsbewussten Erziehung machen wir spezielle pädagogische Angebote, ohne dabei die Bedeutung der koedukativen Gesamtgruppe zu vernachlässigen.

Handlungsmöglichkeiten außerhalb tradierter Geschlechterrollen sind in unserem Alltag verankert. Ebenso wie die tradierten Geschlechterrollen wird auch der alltägliche Sprachgebrauch hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit kritisch reflektiert.

Gesellschaftliche Ungleichheit

Unsere Gesellschaft ist durch große soziale, materielle und kulturelle Unterschiede geprägt, die sich im Kinderladen widerspiegeln. Wir gehen mit diesen Unterschieden offen und bewusst um, erkennen Benachteiligungen und kompensieren diese im Rahmen unserer Möglichkeiten. Die besonderen Förderbedarfe von Kindern nehmen wir als Aufgabe und Herausforderung an.

Kinder mit und ohne Behinderungen

Wir unterstützen das gemeinsame Leben und Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen und streben die gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung aller Kinder bis zum Schuleintritt an. Für die ganzheitliche Entwicklung aller Kinder einer Gruppe werden die Kinder mit Behinderung samt der notwendigen therapeutischen Versorgung in den Alltag der Kindergruppe einbezogen. Dabei behalten wir die Balance von individueller Entwicklungsförderung und den Gruppenprozessen im Blick.

HIV – betroffene Kinder

Unsere Einrichtung nimmt auch Kinder auf, die Infektionsträger von HIV oder Hepatitis B und C- Erregern sind, ohne Krankheitssymptome zu haben.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Für die Kinder ist der Kinderladen oft ein Ort für erste Freundschaften mit anderen Kindern. Der Kinderladen ist ein eigenes Gemeinwesen, das in seiner Wirkung weit über die eigentliche Tätigkeit hinausgeht. In Einrichtungen mit Stadtteilbezug ist beim Übergang von Kindern in die Grundschule der regelmäßige Kontakt zur Schule wichtig. Neben den Kontakten zwischen den Fachkräften der einzelnen Institutionen finden auch Begegnungen der Kinderladenkinder mit der Schule statt, in denen sich die Kinder mit der neuen Umgebung noch während der Kinderladenzeit vertraut machen können. Wir kooperieren mit den benachbarten Kindertagesstätten, Horts, Schulen und nehmen an Planungsforen und stadteilbezogenen Treffen teil.