Die Eingewöhnung

In der ersten Zeit sind die Eltern im Kinderladen anwesend, werden aber gebeten sich zurückzuhalten. Die Kinder lernen so die Bezugspersonen, die anderen Kinder, die Räumlichkeiten und die Spielmöglichkeiten in ihrem eigenen Tempo kennen. Langsam lösen sich die Kleinen von ihren Eltern und lernen, den Tagesablauf als wilde Kerle in der Gruppe auch ohne sie zu bewältigen.  

 

          

Integration

Der Kinderladen bietet einen geschützten Rahmen,

in dem sich die Kinder auf ganz natürliche und selbstverständliche Weise kennenlernen können. Voraussetzung, um sich gegenüber "fremden", "andersartigen" oder auch aus Angst machenden Verhaltensweisen zu öffnen und sich auf sie einzulassen, ist die Erfahrung von Halt, Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen. Die Kinder werden in ihrer Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lebensweisen und Perspektiven begleitet.

Interkulturelle Erziehung

Die interkulturelle Gesellschaft von Frankfurt spiegelt sich im Kinderladen ein Stück wider. Diese Wirklichkeit der Begegnung unterschiedlicher Kulturen, Glaubensrichtungen und Lebensgewohnheiten sind Lern- und Konfliktfelder zugleich. Deswegen bemühen wir uns, diese Begegnungen der Kulturen zu einem angenehmen Miteinander und Füreinander, zu einem Zusammenleben und Zusammenlernen zu gestalten. Dies erfordert viel Geduld und Offenheit. Der Kinderladen ist eine wichtige Plattform, auf der sowohl Kinder als auch ihre Eltern die Möglichkeit haben, den Alltag von Menschen kennen zu lernen, die ganz anders leben.

Diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit bedeutet in der täglichen Arbeit eine große Herausforderung, bietet aber auch viele Möglichkeiten und Anregungen für die pädagogische Arbeit. Die Vermittlung zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund erfordert eine stete Anstrengung, um die Menschen zu verstehen und von ihnen als Vermittler anerkannt zu werden. Die Betreuer leben den Kindern vor, wie sich Menschen auch mit ihrer Unterschiedlichkeit akzeptieren können. Die Kinder lernen, dass es völlig selbstverständlich ist, dass sich Menschen anderer Herkunft auch anders kleiden, anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen, die wir nicht verstehen. Für uns ist es wichtig, dass die einzelnen Kinder als Individuen wahr- und ernst genommen werden. Durch die unvoreingenommene Haltung der Betreuer erfahren die Kinder, dass man durch die anderen Menschen auch andere Kulturen und Länder entdecken kann.

Um dieser Herausforderung gerecht werden zu können, setzt sich das Betreuerteam des Kinderladens aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Herkunft zusammen. So können Kinder mit Migrationshintergrund eine sprachliche und kulturelle Geborgenheit erfahren und gleichzeitig mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut werden.

 

Eine starke Kindergruppe

Die altersgemischte 20-köpfige Kindergruppe setzt sich zur Hälfte aus Jungen und zur Hälfte aus Mädchen zusammen. Das ist wichtig für eine starke Kindergruppe. Die Gruppe hat ihre ganz eigene Dynamik, die sich aus der Interaktion der Kinder ergibt. In der Gruppe haben sie viele Möglichkeiten die anderen Kinder zu beobachten und an ihren Erfahrungen teilzuhaben. Die Kinder können außerdem erleben, welche Reaktionen ihr Verhalten bei anderen Kindern auslöst. Das Team im Kinderladen Wilde Kerle beobachtet den Gruppenprozeß und die Entwicklung eines jeden Kindes sehr genau und richtet seine pädagogischen Interventionen und Angebote entsprechend aus.